Bloßes Auge |
Nach bisherigen Prognosen könnte ISON ein sehr heller Komet werden, der hoffentlich für einige Tage mühelos mit bloßem Auge zu sehen sein wird, im Extremfall vielleicht sogar für kurze Zeit am Taghimmel. Zum Beobachten benötigen Sie daher nicht zwingend eine weitere Ausrüstung. Dennoch gilt es einige Dinge zu berücksichtigen, damit die Beobachtung erfolgreich wird. Das betrifft besonders die zweite Dezemberhälfte, wenn ISON seine hellste Phase bereits hinter sich gelassen hat, aber dafür eine immer längere Sichtbarkeit am Nachthimmel erreicht.
Das Auge kann sich in einem sehr weiten Bereich an unterschiedliche Umgebungshelligkeiten anpassen, damit ein blendfreies Sehen im Sonnenlicht und auch eine Orientierung in der Dunkelheit möglich sind. Dieser Vorgang wird Adaption genannt. Während die Dunkel-Hell-Adaption binnen Augenblicken gelingt, benötigt das Auge für die vollständige Anpassung an eine dunkle Umgebung bis zu 30 Minuten.
Die Beobachtung des Kometen am Nachthimmel ist mit dunkeladaptiertem Auge effektiver, da nur so feinste Lichteindrücke wahrgenommen werden. Dies erfordert eine dunkle Umgebung frei von Streulicht. Wählen Sie eine Stelle abseits von Straßenbeleuchtung, noch besser ist ein dunkler Ort außerhalb von Städten mit ihrer künstlichen Beleuchtung.
Was sehe ich mit bloßem Auge?
Die Kometenbeobachtung mit bloßem Auge gelingt nur bei hellen Vertretern dieser Himmelskörper. Falls sich ISON wie erhofft entwickelt, können mit dem Auge die helle Koma des Kometen und sein Schweif beobachtet werden. Es ist besonders interessant während der Sichtbarkeitsphase des Kometen dessen Bewegung vor dem Sternenhintergrund zu verfolgen.
Obwohl derzeit ISONs Staubfreisetzung nicht abschätzbar ist, werden mögliche Schweiflängen bis zu 45° prognostiziert. Sollte auch nur eine annähernd große Schweiflänge erreicht werden, ist dieser nur mit bloßem Auge in seiner Gesamtheit zu erfassen, denn mit keinem Beobachtungsinstrument können derart große Himmelsbereiche überblickt werden.