ISON finden  

Dämmerungsphasen auf 50° nördlicher Breite

Name Sonne unter Horizont Dauer Merkmale
Bürgerliche Dämmerung 0° bis 6° 35–50 Minuten hellste Sterne sichtbar bei Sonne –6°
Nautische Dämmerung 6° bis 12° 70–110 Minuten Umrisse der Sternbilder erkennbar bei Sonne –12°
Astronomische Dämmerung 12° bis 18° 110–120 Minuten völlige Dunkelheit bei Sonne –18°

In der Dämmerung ist es unter Umständen schwierig den Kometen ISON zu finden, wenn dieser horizontnah steht und sich nicht auffällig gegen den aufgehellten Himmel abzeichnet. Woran sich also orientieren, wenn die Sterne noch nicht bzw. nicht mehr sichtbar sind? Die Horizontgrafiken hier im Buch beinhalten die Himmelsrichtung der jeweiligen Blickrichtung, die Horizonthöhe des Kometen und Angaben zur Dämmerung. Ein Kompass ist daher sehr hilfreich zur Orientierung. Falls nicht als klassisches Gerät vorhanden, können entsprechende Apps auf jedes Smartphone geladen werden.

Eine besondere Hilfe bietet das für PC, Mac und Smartphones erhältliche Programm »The Photographer‘s Ephemeris«. Die Software greift auf die Geodaten von Google Earth zurück und zeichnet für den gewählten Standort die Positionen von Sonne und Mond bei Auf- bzw. Untergang in das Luftbild ein. Ergänzende Zeitangaben werden zu den Dämmerungsphasen gemacht. Damit fällt die Orientierung bezüglich der Himmelsrichtung im Gelände einfacher, zudem ist der Nutzer in der Lage seine Beobachtung besser zu planen.

Außer der korrekten Himmelsrichtung ist auch die richtige Höhe über dem Horizont von Bedeutung beim Aufsuchen des Kometen. Winkeldistanzen sind am Himmel recht einfach mit der Hand am ausgestreckten Arm abzuschätzen. Als Vergleich kann der Vollmond herangezogen werden, der am Himmel einen Durchmesser von 0,5° einnimmt. Das entspricht ungefähr der Breite des kleinen Fingers.

Steht ISON zu Beginn und zu Ende seiner Sichtbarkeitsdauer am dunklen Nachthimmel und ist nicht direkt mit bloßem Auge sichtbar, kann der Beobachter die Position des Kometen anhand der Sterne finden. Notwendig ist dazu eine ausreichend genaue Aufsuchkarte mit der Position des Kometen. Ausgangspunkt ist ein heller, mit bloßem Auge sichtbarer Stern, der mit Hilfe der Karte eindeutig identifiziert werden kann. Nun bahnt man sich entlang anderer Sterne oder Sternmuster einen Weg durch den Himmel, bis man beim Objekt angekommen ist. Für die Wegstrecke sind Muster aus Dreiecken besonders einprägsam, rechte Winkel können recht präzise abgeschätzt werden. Wegen des »Hüpfens« von Stern zu Stern wird diese Methode auch als »Starhopping« bezeichnet. Wenn man im Zielgebiet angekommen ist, kann man diese Gegend mit dem Fernglas absuchen oder sein Teleskop mit dem Sucher dorthin ausrichten.

 
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