Glossar

Adaption
Anpassung des Auges an unterschiedliche Umgebungshelligkeiten. Dies geschieht sehr rasch durch Öffnen und Schließen der Pupille, aber auch durch chemische Anpassung der Sehzellen in der Netzhaut. Die Zellen für Schwachlichtsehen benötigen rund 30 Minuten für eine vollständige Anpassung an dunkle Lichtverhältnisse.

Cyanid
Ein Salz mit den chemischen Elementen Kohlenstoff (C) und Stickstoff (N); in Kometen kommt vor allem das Cyanid-Radikal CN vor.

Ellipse
Ovale, geschlossene Kurve in der Form eines gestauchten Kreises – und eine mögliche Bahnform im Sonnensystem. Die Sonne steht nicht mehr in der Mitte sondern zum Rand hin verschoben.

Elongation
Der Winkelabstand eines Himmelsobjekts von der Sonne – entscheidend dafür, ob es an dunklem Himmel oder überhaupt zu sehen ist. Die Elongation eines hellen Kometen sollte mindestens 25° bis 30° betragen.

Gesichtsfeld
Ausschnitt am Himmel, den ein Instrument optisch abbilden kann. Bei Teleskopen wird die Größe des Gesichtsfeldes in Grad angegeben. Bei Ferngläsern wird oft auch die Angabe in Metern auf 1000 Meter Distanz gemacht. Die Zahlen 135m/1000m bedeuten, dass in 1000m Entfernung die Strecke (Feldbreite) innerhalb des im Fernglas überschaubaren Gesichtsfeldes 135m beträgt.

Größenklasse
Maßeinheit für die Helligkeit eines Sterns oder anderen Himmelsobjekts; je kleiner die Zahl, desto heller ist es. Die hellsten Sterne am Himmel haben –1., die schwächsten mit bloßem Auge an dunklem Himmel noch erkennbaren etwa 6. Größe.

Großer Komet
Ein nicht eindeutig definierter Begriff; gemeinhin sind jene seltenen Kometen gemeint, die jedermann ohne Vorwissen am Himmel auffallen.

Keplersche Bahn
Eine geschlossene Bahn im Sonnensystem, die den grundlegenden Gesetzen der Mechanik folgt und nicht gestört wird. Machen sich andere Kräfte als die Schwerkraft bemerkbar, wird eine Bahn »nichtkeplersch«, und das betroffene Himmelsobjekt kehrt nicht mehr zum Ausgangspunkt zurück.

Kleinplanet
Ein unregelmäßig geformter kleiner felsiger Körper des Sonnensystems, unter 1000km im Durchmesser und meistens zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter zu finden.

Koma
Der Kopf eines Kometen, der sich um den Kometenkern ausbildet, wenn sich dieser in Sonnennähe erhitzt und Gas und Staub in den Raum verliert.

Kometenkern
Der feste Zentralkörper eines Kometen, in Sonnenferne inaktiv, in Sonnennähe aber von einer Koma umgeben.

Kometenschweif
Eine extreme Verlängerung der Koma von der Sonne weg, kann aus einem Plasmaschweif und/oder einen Staubschweif bestehen, die voneinander unabhängig sind.

Kuipergürtel
Großes und altes Reservoir von inaktiven Kometenkernen und auch größeren Himmelskörpern jenseits der Neptun-Bahn.

Mondphasen
Die wechselnden Lichtgestalten des Mondes, in starker Vereinfachung werden zunehmender Mond, Vollmond, abnehmender Mond und Neumond unterschieden.

Montierung
Vorrichtung, die ein Teleskop trägt und seine Ausrichtung am Sternhimmel zulässt.

Objektiv
Ein Licht sammelndes optisches System, das eine optische Abbildung eines Gegenstandes erzeugt. Das Objektiv ist immer zu dem zu betrachtenden Gegenstand gerichtet. Es ist die wichtigste optische Komponente von Teleskopen und Ferngläsern.

Öffnung
Durchmesser des Licht sammelnden Elements (Linse oder Spiegel) eines optischen Systems.

Okular
Lupe, mit welcher das vom Teleskop erzeugte Bild vergrößert betrachtet wird. Durch die Auswahl des Okulars wird die Vergrößerung bestimmt.

Oortsche Wolke
Noch hinter dem Kuipergürtel liegendes weiteres Reservoir von Kometenkernen, das das Sonnensystem in allen Richtungen umgibt.

Parabel
Extremfall der Ellipse, auf einer Seite offen. Zum ersten Mal im inneren Sonnensystem eintreffende Kometen haben oft parabolische Bahnen.

Perihel Der sonnennächste Punkt einer Bahn.

Plasmaschweif
Derjenige Kometenschweif, der aus elektrisch geladenen Atomen und Molekülen besteht und vom Sonnenwind mitgerissen wird.

Refraktor
Teleskop, das mit Hilfe einer Linse das Licht sammelt und ein Bild erzeugt.

Sonnenwind
Ein ständiger Strom geladener Teilchen, der von der Sonne ausgeht und für die Entstehung der Plasmaschweife von Kometen verantwortlich ist.

Spiegelteleskop
Teleskop, das mit Hilfe eines Spiegels das Licht sammelt und ein Bild erzeugt.

Staubschweif
Derjenige Kometenschweif, der aus Staubteilchen in der Koma entsteht, die der Strahlungsdruck der Sonne fort drückt, so dass ihre Bahnen nicht mehr keplersch sind.

Strahlungsdruck
Der Druck der Lichtteilchen der Sonne auf Körper im Raum; nur die kleinsten – wie Kometenstaub – reagieren darauf.

Sublimation
Direkter Übergang einer Substanz vom festen in den gasförmigen Zustand, ohne dass sie zwischendurch flüssig wird; im luftleeren Raum der Regelfall.

Tagbogen
Die scheinbare Bahn eines Himmelskörpers – in der Regel der Sonne, aber auch eines daneben stehenden Kometen – am Himmel zwischen Auf- und Untergang.

Teleskop
Instrument, das Licht sammeln und bündeln kann. Mit einem Teleskop können Gegenstände vergrößert betrachtet werden. Umgangssprachlich wird häufig der Begriff »Fernrohr« synonym verwendet.

Ultraviolette Strahlung
Strahlung mit etwas kürzerer Wellenlänge und höherer Energie als das sichtbare Licht, die stark auf ungeschützte Moleküle einwirkt.

Vergrößerung
Faktor, um den ein Gegenstand gegenüber der Betrachtung mit bloßem Auge im Teleskop oder Fernglas vergrößert gesehen wird.

zirkumpolar
Ein Himmelobjekt, das dem Polarstern so nahe steht, dass es nicht untergeht, sondern seine tiefste Stellung im Norden erreicht und dann wieder höher steigt.

 
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